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Google, der schleichende Tod für alle Webseitenbetreiber

Schon immer verfolgt Google die Strategie, alles zu tun, was gut für den User ist. Doch leider ist das, was für den User gut ist oft gleichzeitig schlecht für den Publisher. Ein Beispiel dafür, wie Google seit Jahren den Publishern den Boden unter den Füßen wegzieht ist Structured Data. Google erhält mehr und mehr bereits semantisch vorformatierte Informationen aller Art und kann so immer mehr Informationen selber anzeigen. Der Nutzer muss das Google-Universum somit immer seltener verlassen, den Publishern fehlt jedoch der Traffic.
Google Structured Data Flüge
Google Structured Data: Flugsuche Hamburg – München
Sucht man zum Beispiel nach “Flug Hamburg München” so erhält man bereits erste Flugverbindungen mit Reisedauer und Preisen. Auch den Ort und das Datum kann man bei Bedarf noch anpassen. Wozu braucht man dann noch Flug-Vergleichsseiten? Google macht das ja jetzt selber: https://www.google.de/flights/ Da oberhalb der Flug-Vertical Search ganze 4 Anzeigenblöcke stehen (normalerweise nur drei…) rutschen die organischen Suchergebnisse so weit ab, dass man selbst für das erste organische Suchergebnis schon scrollen muss.

Kontextverständnis durch Knowledge Graph

Google Knowledge Graph
Loriot und der Google Knowledge Graph
Durch die semantische Kennzeichnung der Daten auf den Publisher-Seiten lernt Google die Zusammenhänge zwischen Informationen. Personen haben ein Gesicht, Geburts- und Sterbedatum, haben Kinder, Ehepartner und machen Veröffentlichungen in einer Art und Weise. Im Kombination mit immer wiederkehrenden Vorkommens-Mustern ist Google in der Lage, korrekte Informationen über Personen anzuzeigen, auch hier wieder ohne dass der Nutzer Google verlassen muss. Lediglich ein kleiner Link weisst noch darauf hin, dass die Informationen von Wikipedia kommen. Wer nun aber nur mal schnell schauen wollte, wann eine bestimmte Person geboren ist hat hier sein Ziel schon erreicht.
Das gleiche Publisher-Problem ergibt sich für Wetterseiten. Auch hier erhält man schon auf Google sämtliche notwendigen Wetter-Informationen für die kommenden 8 Tage. Der Hinweis unten links auf die Originalquelle weather.com ist nett gemeint, aber ein Trafficbringer ist er wohl eher nicht wenn man bedenkt dass das organische Weather.com-Snippet auf Position 1 um ganze 4 Snippet-Höhen nach unten verschoben wird.

Halbherzige Kehrtwende bei der Bildersuche

Absolut grenzwertig ist und bleibt jedoch die Google Bildersuche. Vor einigen Jahren wurde in allen Google-Ländern bis auf Frankreich und Deutschland angepasst. Plötzlich wurde die Originalquelle des Bildes nicht mehr wie bisher automatisch im Hintergrund aufgerufen und damit nicht mehr wie bisher schon ein Besucher auf die Webseite geleitet. Der Trafficverlust durch die Google Bildersuche beträgt im Durchschnitt 60%! Zudem wurde nun nur noch das Bild ohne die Webseite angezeigt, noch dazu in Originalgröße! Das ist und bleibt in den Augen des Autors eine klare Urheberrechtsverletzung für die jeder normale Blogbetreiber sofort eine Abmahnung eines Anwalts im Briefkasten hätte. Mit Sicherheit ist auch das der Grund, warum diese Bildersuche den Franzosen und Deutsch vorenthalten wurde. Denn in beiden Ländern gibt es ein sehr ähnliches Urheberrecht das Verstöße gegen das Copyright verhindern soll.
Google Bildersuche
Google Bildersuche
2018: Jeden Tag Urheberrechtsverletzungen durch Google
Nun schreiben wir das Jahr 2018, die Aufregung hat sich gelegt, man hat sich an den Schock der Bildersuche gewöhnt und Google geht den nächsten Schritt: Die Frame-lose Bildersuche gibt es nun auch in Deutschland. Und keiner schreit mehr. Google klaut die Bilder der Publisher, klaut den Traffic der Publisher da die Bilder nicht gecacht werden und begründet den Vorteil für die Publisher damit, dass “ja jetzt viel öfter auf den Seite-anzeigen-Button geklickt wird”. Ja klar, vorher hatte man die Seite ja schon gleichzeitig gesehen, da musste man nicht klicken….! Lediglich ein kleiner Hinweistext, dass das Bild eventuell urheberrechtlich geschützt sein könnte vermittelt ein wenig Bewusstsein bei Google. Und auch der Button um das Bild direkt im Browser aufzurufen wurde entfernt. aber jeder, der eine rechte Maustaste besitzt ist auf diesen Button nicht angewiesen.

Publisher, friss oder stirb!

Was bleibt den Publishern, welche Wahl haben sie? Sollte man seine Daten weiter auszeichnen und Google so zu immer mehr Wissen verhelfen? Die Alternative ist leider nur, überhaupt keinen Traffic von Google mehr zu bekommen. Denn solange die Mitbewerber ihre Webseiten fleissig weiter auszeichnen und Google nicht ins Leere läuft wird die eigene Webseite nach und nach in den Rankings überholt. Wenn man also überhaupt noch etwas vom Kuchen abhaben will muss man wohl oder über mitmachen. Auch wenn es den schleichenden Tod bedeutet.